Beiden Steinadlerküken scheint es sehr gut zu gehen.
Der Kleine aus Lettland entwickelt sich gut und macht einen munteren Eindruck.
Das Futterangebot ist groß genug, er versucht bereits selbst ein bisschen zu picken.




Den Jungadler aus Estland sieht man inzwischen meistens alleine im Nest,
meist seh ich ihn einfach liegend, aber manchmal trainiert er wohl auch.

Als ich die Estland-Cam öffnete, bekam ich erstmal einen Schrecken, weil das Nest leer schien.



Dann aber bemerkte ich Federn links hinter dem Stamm. Etwas zurück in der Zeit sah ich dies:



In Lettland ist es noch lange nicht so weit, hier wird an Mama's Seite noch geschlummert.



Zwei Stunden zuvor sah man aber auch hier wenigstens kurz ein waches Kind.

Aus Zeitmangel gibt es heute wieder nur Videos.
Zuerst der kleinere Steinadler aus Lettland hier mal mit Papa:

Der kleinere der beiden Steinadler, der aus Lettland, saß allein im Nest und rief nach Futter.



Der große aus Estland saß auf einem Ast im ganz links im Nestbaum, außerhalb des Bilds.
Das Video ist bereits ein paar Tage alt.

Auch nach den Steinabldern hab ich gesehen, Von dem 'Großen' aus Estland wieder ein Video:

Aus Lettland kommen hingegen nicht ganz so gute Nachrichten.
Virsis, das Adlermännchen wurde schon eine Weile nicht gesehen und niemand weiß, was los ist.
Da Spilve nur in unmittelbarer Nähe des Nests jagen geht, fängt sie nur kleinere Beutetiere,
was aber auf Dauer nicht ausreicht, um den Jungvogel wirklich satt zu bekommen.
Hoffentlich wendet sich noch alles zum Guten und Virsis taucht mit einer fetten Mahlzeit wieder auf!
Heute morgen hat Klints einen Vogel gefrühstückt, seitdem ist er allein und hat nichts mehr bekommen.

Ich bin erschüttert, heute Nacht oder in den frühen Morgenstunden ist Klints, der kleinere der beiden Steinadler aus Lettland gestorben.
Ich weiß keine näheren Umstände, ich will mich damit auch nicht weiter auseinander setzen. Ich hab die Seite geöffnet und sah ihn liegen, was ich schon seltsam fand. Hab dann einen Augenblick geguckt, ob man irgendwelche Bewegungen sehen kann, dann fiel mein Blick auf die Videovorschläge an der Seite. In der Beschreibung hieß es Spilve ". . . did not realize, Klints passed away". Mehr wollte ich gar nicht wissen.
Es tut mir so leid um das kleine Vögelchen, leider haben Spilves Bemühungen nicht ausgereicht.
Mach's gut, Kleiner, guten Flug!

Kelly, die größere aus Estland, wird hingegen gut versorgt und macht große Fortschritte.
Leider hält sie sich die meiste Zeit am äußeren Bildrand auf, sodass man sie kaum zu sehen kriegt.
Zum Fressen muss sie dann allerdings doch aus ihrem Versteck kommen, da hab ich sie erwischt.



Genau wissen wir es ja nicht, aber Kelly ist Ende April irgendwann geschlüpft.
Ausgehend von 70 Tagen Nestlingszeit könnte sie jetzt eigentlich bald das Nest verlassen.

Gerade bin ich auf ein Video gestoßen, das den ersten Flug des jungen Steinadlers zeigt.
Das Video ist nur kurz, aber sie ist auch nur ein kleines Stück zum nächsten Baum geflogen.
Guten Flug, kleine Kelly, und viel Glück in Deinem neuen Lebensabschnitt!

Guten Flug, Kelly 🍀

Die Natur ist manchmal grausam.
R. I. P. Klints

Was ich so schlimm fand, am gleichen Tag hab ich ein Fischadlernest angesehen, über das ich zwar hier nicht berichte, was ich aber doch seit das Paar im letzten Jahr erstmalig gebrütet hat, auch verfolge.
Sofort sah ich, dass dort nur zwei anstatt drei Jungvögel im Nest lagen, auch wenn es dort sowas wie einen toten Winkel gibt. Die Vögel dort waren noch nicht soweit, dass er ausgeflogen sein könnte.
Ich schob also den Regler nach links um sehen, ob man in der Aufzeichnung eine Ursache findet. Und tatsächlich sah man, wie am frühen Morgen ein Habicht das Nest attackierte und einen der Jungvögel aus dem Nest stieß.
Das gleiche passierte am Nachmittag nochmal, während ich wieder im LIVE-Modus guckte.
Drei Jungvögel, die man von Stunde 1 an beobachtet hat, sind an diesem Tag gestorben, und das war dann doch etwas zu viel für mich! Ja, die Natur kann sehr grausam sein, und manchmal kommt es knüppeldick!
Inzwischen ist der dritte Jungvogel aus dem Nest übrigens auch verschwunden, aber ich hab seit diesem Tag nicht mehr geguckt.

So was muss man erst mal verdauen. Ähnlich ging’s mir bei den NABU-Waldkauzen in Berlin und Kempten In diesem Jahr. In Berlin schaffte es ein Waschbär in den Nistkasten. Einen Tag vor dem frühesten Schlüpftermin. Und in Kempten lagen fünf Eier im Nest, wurden bebrütet und dann vor einem auf den anderen Tag wurde die Brut abgebrochen. Vermutlich ist eins der Elterntiere gestorben. Keine Chance für insg. 10 Käuzchen. Deshalb war ich so happy als die Wanderfalken in Nürnberg, Regensburg und Heidelberg alle 10 geschlüpften Jungtiere aufgebracht haben.

Dass Greifvögel, oder Raubtiere allgemein, davon leben, dass sie andere Tiere töten, lässt sich nicht verhindern, das liegt nun mal in der Natur der Dinge. Selbst wir sind da ja nicht anders.
Das ganze aber mit anzusehen, oder eben zu lesen, wenn es gleich mehrere auf einen Schlag traf, das find ich wirklich extrem hart und hab da große Probleme mit.
Ich schau ja schon seit Ewigkeiten meine Safaris. Ich hab kein Problem, wenn Löwen oder Leoparden fressen und das Blut über den ganzen Kopf verteilt ist. Aber bei der Jagd an sich schau ich niemals zu!

Natürlich hält sich Kelly auch noch immer in Nest-Nähe auf,
Und sie weiß, wo sie bisher immer ein sicheres Plätzchen hatte.

Heute hab ich dann auch mal wieder Kelly in ihrem Nest angetroffe, wie schön sie geworden ist!



Einer der Eltern kam kurz nach ihr auch an, aber nur für einen Augenblick, dann waren beide weg.

Auch im Estnischen Steinadlernest hat die neue Brutsaison begonnen.
Vor etwa einer Woche wurden Kalju und Helju gemeinsam am Nest zu sehen,
dann fiel wieder Schnee und die Kamera fiel für ein paar Tage aus.
Inzwischen läuft sie wieder, aber es sind keine frischen Spuren im Schnee zu erkennen.
Es ist ja auch gerade Saisonbeginn, und noch viel Zeit, alles vorzubereiten.
Ich werde immer mal wieder vorbei schauen!

Der Schnee ist geschmolzen und gleich wird mit der Arbeit begonnen.
Gestern, am 26., waren Helju und Kalju den ganzen Morgen damit beschäftigt,
den Rand des Nests zu auszubessern und zu verstärken.
Hier wurde das Nest nicht mit Gras sondern mit dünnen Kiefernzweigen ausgepolstert.



Heute brauchte schon gar nicht mehr viel gemacht werden,
ein bisschen optimieren vielleicht, aber eigentlich kann es bleiben.



Ich bin nicht ganz sicher, wann wir das erste Ei erwarten können,
ich hab sie letztes Jahr zum ersten mal gesehen, und da hatten sie schon ein Ei gelegt.
Ich rechne aber auch hier so zwischen dem 10. und dem 15. mit dem ersten Ei.